Aufgabe:
Umwandeln einer vorhandenen Scheune in zweiter
Baureihe. Dabei sollte die bisherige Nutzung im Erdgeschoss
mit einer Hobbywerkstatt, einem Lager- und Partyraum erhalten bleiben. Zusätzlich
musste die vorhandene gebäudemittige Durchfahrt erhalten bleiben.
Im restlichen Gebäude sollte eine 2-teilige Wohnung entstehen. Ein Teil musste behindertengerecht
sein, ein anderer sollte zwar nicht separat von der ersten
Wohneinheit, doch aber so abgetrennt sein, dass ein weitgehend getrenntes Wohnen ermöglicht wird.
Regenwassernutzung, sowie solare Nutzung musste ebenfalls mit eingeplant werden. Die bisherige Lagerfläche
in der Scheune für Holz (Blockware) musste neu und weitgehend wettergeschützt einen Platz erhalten.
Das äußere Erscheinungsbild der Scheune durfte aus Sicht von Denkmalschutzamt und Bauherrschaft
nicht erheblich geändert werden. Dadurch wurden Fördergelder möglich.
Umsetzung:
Die vorhandene Dreiteiligkeit der Scheune wurde erhalten.
Im Erdgeschoss wurde das vorhandene Raumprogramm um eine Toilette ergänzt.
Im Obergeschoss wurde eine behindertengerechte Wohnung realisiert.
Auf der Westseite des Gebäudes wurde eine Terrasse gebaut. Durch einen Laubengang
entlang der gesamten Gebäudelänge in alter Bauernhaustradition, neu interpretiert, erreichen
alle Zimmer auf der Westseite die Terrasse.
Die Fläche selber besitzt durch eine Treppe in Gangwaymanier einen Abgang in den Garten.
Unter der Terrasse, die ein integriertes Dach besitzt, wurde Platz für das aufzubewahrende
Holz geschaffen.
Ebenfalls an dieser Stelle fand im Erdreich darunter die Regenwasserzysterne mit 5 cbm Größe
ihren Platz.
In der Zysterne wird das Wasser von 200 qm Dachfläche gesammelt.
Mit diesem Wasser werden alle Toiletten, sowie Waschmaschinen und andere Wasserhähne zum
Blumengießen versorgt. Eine Hauswasseranlage sorgt immer für den notwendigen Leitungsdruck.
Das Dachgeschoss beherbergt einen Bereich für junge Erwachsene. Er besteht aus zwei gleichgroßen
Zimmern, zwei Arbeitszimmern (PC-geeignet), einem gemeinsamen Bad mit Toilette und Dusche, sowie
einem vorgelagerten großzügigen Loungebereich. Die Deckenhöhe beträgt hier ca. 3.40 m.
Die ganzen Räume gruppieren sich um einen Luftraum im Inneren des Gebäudes. Dieser "innere" Innenhof
des Gebäudes lässt sich durch Öffnen des alten Scheunentors zum Innenhof, zwischen vorderem Haus und
Scheune, erweitern.
Bei kühler Witterung lässt sich durch Schließen der Tore eine Pufferzone erzeugen, in der die
Temperatur nicht so stark abfällt wie außerhalb des Gebäudes. Dieser "innere" Innenhof wird über die
Dachgauben belichtet. Zimmer der Wohnung nehmen durch Fenster und raumhohe Verglasung Bezug zum Hof auf.
Bauzeit:
März 2001 - Dezember 2002
Quadratmeter:
462 qm
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